Krypto-Regulierung macht Fortschritte – Krypto-Adaption lässt auf sich warten
In Deutschland scheint die Krypto-Regulierung weiterhin Fortschritte zu machen – was unter anderem dazu geführt hat, dass der Bitcoin-Zahlungsabwickler BitPay einen Rückzug angetreten hat. Der Anbieter hat seine Dienstleistungen in Deutschland vorerst eingestellt. Unter anderem sind Händler wie Lieferando und Microsoft Kunden des US-amerikanischen Unternehmens. Aber nicht nur Deutschland, auch die Länder Ägypten, Kambodscha, Nepal, Marokko, Algerien und einige weitere Staaten werden nicht mehr von BitPay bedient.
Aus einer Veröffentlichung von BitPay von Ende Juli geht hervor, dass es sich bei den Ländern, die die Firma nicht mehr bedient, einerseits um Staaten handelt, die auf der Sanktionsliste der Vereinigten Staaten stehen. Zum anderen stehen auch Länder auf der Liste, in denen die Krypto-Regulierung verschärft werden soll. Aus diesem Grund steht nun auch Deutschland auf der Liste.
Betrieb wurde vorerst eingestellt
BitPay äußerte hierzu, dass man bestrebt sei, allen Kunden den besten Service zu bieten. Um dies garantieren zu können, werden Vorschriften sowie Gesetze und deren Einhaltung regelmäßig überwacht. Krypto-Firmen sollen ab 2020 eine Lizenz beantragen, wie Deutschland nun öffentlich erklärt hat. Während BitPay ermittelt, ob eine deutsche Lizenz benötigt wird, wurde der Betrieb hierzulande eingestellt.
Der Bitcoin-Zahlungsabwickler bezieht sich hierbei auf den erst kürzlich veröffentlichten Gesetzesentwurf der Bundesregierung. Dieser sieht vor, dass die Regulierung von Krypto-Unternehmen verschärft wird. Ab dem Jahr 2020 sollen nicht nur Wallet-Anbieter und Krypto-Börsen, sondern auch Dienstleister, die Bitcoin-/ Fiat-Zahlungen, bzw. Währungsumtäusche abwickeln, von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) reguliert werden. Nach der Sommerpause will der Bundestag über den Entwurf entscheiden.
Rückschlag für die Krypto-Adaption
Auch wenn der Rückzug BitPays aus Deutschland womöglich nur vorübergehend ist, bedeutet dieser einen Rückschlag für die Adaption einen Rückschlag. Immerhin haben zahlreiche Unternehmen wie Microsoft und Lieferando sowie andere Firmen, die Krypto-Zahlungen akzeptieren, den Service des Zahlungsdienstleisters aus den USA genutzt. Es stellt sich nun die Frage, ob diese Firmen Bitcoin als Bezahlmöglichkeit streichen oder auf einen anderen Zahlungsdienstleister ausweichen.
In Deutschland ist BitPay einer der führenden Anbieter für Bitcoin-Zahlungsabwicklungen. Es ist möglich, dass weitere Dienstleister dem Handeln BitPays folgen. Angesichts der zu erwartenden Regulierungsmaßnahmen ist die Verunsicherung sehr groß. Man kann zudem den weiteren Rückschluss ziehen, dass sich in Deutschland das Geschäft mit Krypto-Zahlungen nicht mehr lohnt. Wenn die Umsätze floriert wären, wäre es eher unwahrscheinlich, dass sich das Unternehmen aus Deutschland so schnell zurückgezogen hätte.
Sollten weitere Firmen dem Beispiel BitPays folgen, kann man der Krypto-Gemeinde nur empfehlen, zu „hodln“. Wer sich eine Zukunft für Bitcoin als digitales Bargeld erhofft, dürfte enttäuscht sein. Alle anderen, die Kryptowährungen eher als digitales Gold betrachten, dürften von diesen Neuigkeiten kaum berührt sein.Deutsche Händler können Bitcoin nicht mehr als Bezahlmöglichkeit anbieten