Wikipedia-Gründer hält nicht viel von ICOs
Jimmy Wales, der Gründer von Wikipedia, schließt absolut aus, dass die Online-Enzyklopädie eines Tages etwas mit Kryptowährungen zu tun haben wird. In einem Interview mit dem Magazin Business Insider Wales äußert Wales, dass die Plattform absolut kein Interesse daran hätte, sich mit digitalen Währungen zu befassen und auch in Zukunft niemals ein Interesse aufkommen würde.
Auch gegen die Blockchain-Technologie äußert der Web-Unternehmer Vorbehalte. Er hält die Technologie durchaus für interessant, jedoch hält er diese auch eindeutig für eine Blase, um die viel Hype herrscht. Während der Blockshow Europe Konferenz, welche Ende Mai dieses Jahres in Berlin stattfand, äußerte Wales bereits Ähnliches. Der US-amerikanische Sender CNN berichtete, dass der Gründer der fünfthäufigsten besuchten Website auf der Welt im Oktober vergangenen Jahres sich kritisch zu Initial Coin Offerings (ICOs) äußerte.
Wales hält die Blockchain-Technologie lediglich für einen Hype
In einem Fernsehinterview sagte Wales, dass er denkt, die Blockchain sei eine super Technologie, jedoch nur eine Modeerscheinung. Viele der Coin Offerings seien seiner Meinung nach Betrug und er warnte die Leute, vorsichtig zu sein.
Wales‘ Ansichten und Vorbehalte gegenüber der Blockchain-Technologie stehen allerdings in starkem Kontrast zu der Meinung des Mitbegründers von Wikipedia, Larry Sanger, der heute der Chief Information Officer von Everipedia ist, einer Online-Enzyklopädie, die sich selbst als die erste Enzyklopädie der Welt über die Blockchain bezeichnet.
Die erste Enzyklopädie der Welt über die Blockchain hat hohe Ansprüche
Nachdem Sanger Ende letzten Jahres zum CIO von Everipedia ernannt worden war, erklärte er, dass in einer Zeit, in der Fehlinformationen vorherrschen, die Welt enorm von einem dezentralisierten, transparenten und unveränderlichen Protokoll profitiert, um Zugang zu Wissen zu erhalten und den Austausch von Wissen zu fördern.
Everpedia soll nicht nur umfassender als Wikipedia werden, Sander will in seiner Rolle dazu beitragen, einen neutralen Rahmen zu schaffen, der es den Menschen ermöglicht, die besten Enzyklopädie-Artikel zu jedem Thema zu finden.
Dennoch akzeptiert Wikipedia Bitcoin-Spenden
Trotz der Vorbehalte, die Wales in Bezug auf Kryptowährungen hat, nimmt die Wikimedia Foundation (eine Nonprofit-Organisation, die Wikipedia und andere Wiki-basierte Projekte umfasst) seit 2014 Spenden in Form von Bitcoin entgegen. Hierzu kam es jedoch erst, als sich potenzielle Spender, die Bitcoins einzahlen wollten, von der Nonprofit-Organisation abwandten, die große Zurückhaltung bezüglich Kryptowährungen zeigte.
Man erklärte damals, dass die Zurückhaltung der Stiftung auf der Tatsache beruhte, dass sich Bitcoin in einer rechtlichen Grauzone befinde – die Wikimedia Foundation nahm diese Spenden erst an, nachdem der US Internal Revenue Service eine Anleitung gab, wie die Kryptowährung steuerrechtlich behandelt werden soll. Im Juli 2014 arbeitete Wikipedia mit Coinbase zusammen, um Bitcoin-Spenden entgegennehmen zu können. Wikipedia erklärte, dass man so Bitcoin sofort in US-Dollar umwandeln könnte, was nur minimalen technischen Aufwand bedeutet. Aktuell akzeptiert die Wikimedia Foundation noch weitere Kryptowährungen für Spenden.