US-Kreditinstitut wird im Krypto-Bereich aktiv
Northern Trust ist in ein in den USA ansässiges Kreditinstitut und eine global führende Vermögensverwaltungsfirma, welche nun ihr Geschäftsfeld in die Bereiche Kryptowährungen und Blockchain ausweitet.
Der Einstieg des Großkapitals in den Krypto-Markt schreitet bislang nur zögerlich voran. Dass die Blockchain-Technologie großes Potenzial hat innovative Projekte auf den Markt zu bringen, gehören Projekte wie der Trading Desk für digitale Währungen der Goldman Sachs noch zu einer Rarität. Dafür gibt es einige Gründe. Vor allem hemmen aber Sicherheitsbedenken und eine mangelnde Regieulierung den Einzug in die Krypto-Branche. Aber auch durch die Tatsache, dass institutionelle Investoren fernbleiben, schaffen es Kryptowährungen nicht, sich zu etablieren. Trotz allem stehen die Zeichen gut, dass der Einstieg des Großkapitals in den Krypto-Markt bald stattfindet.
Northern Trust arbeitet seit dem ersten Quartal dieses Jahres mit drei Mainstream-Hedge-Fonds, die daran interessiert sind, digitale Währungen in ihre Portfolios aufzunehmen, sagte Pete Cherecwich, der Präsident des Finanzierungsunternehmens gegenüber dem amerikanischen Finanzmagazin Forbes. Um welche Unternehmen es sich genau handelt, wollte Cherecwich nicht bekannt geben.
Neue Verwaltungstools für Krypto-Investitionen
Northern Trust hat Berichten zufolge speziell für Krypto-Investitionen neue Verwaltungstools geschaffen. Darunter fallen Tools für den Krypto-Handel und für die Preisgestaltung, aber auch neue Kontrollstrukturen für die Bekämpfung von Geldwäsche und die Validierung der Existenz von Vermögenswerten. Derzeit nimmt Northern Trust selbst keine direkte Verwahrung von digitalen Währungen vor, dies sei für die Zukunft auch nicht geplant.
Cherecwich glaubt, dass Regierungen die Währungen auf einer Blockchain digitalisieren werden und sie wie einen digitalen Token handeln lassen werden. Aus diesem Grund bemüht sich die Northern Trust als Teil der Digitalisierungsvorbereitung Blockchain-Dienste zu entwickeln und zu integrieren. Die Beratung der Krypto-interessierten Hedgefonds ist Teil der Unternehmensstrategie, welche darauf abzielt, in Zukunft auch Fiat-Geld über eine Blockchain auszugeben.
Die Bank meldete bereits 2017 zwei Blockchain-Patente an
Cherecwich äußert außerdem, dass nicht nur ein Patent entwickelt wurde, das das Identitätsmanagement für Transaktionsabwicklungen ermöglicht, sondern neben dem Kauf und Verkauf von Wertpapieren auch Vorstandssitzungen und Abstimmungen ermöglicht werden sollen. Northern Trust integriert seit über einem Jahr Blockchain-Dienste und meldete bereits im Jahr 2017 zwei Patente an, welche beide die Blockchain-Technologie zugrunde haben. Eines der beiden beschreibt einen Weg, über welchen man mittels biometrischer Daten feststellen kann, ob ein Kunde die Erlaubnis für die Ausführung eines Auftrages hat. Das zweite Patent widmet sich der Durchführung von Investitionskonferenzen mit Hyperledger Fabric, Ethereum oder Openchain und stützt sich zum Teil auf den Identitätsnachweis des ersten Patents.
Northern Trust arbeitete zuletzt mit der Big Four-Firma „PriceWaterhouseCoopers“ zusammen und brachte ein auf der Blockchain-Technologie basierendes Produkt auf den Markt, welches Prüfungsstellen einen sofortigen Zugriff auf eine sichere goldene Kopie von Private-Equity-Lebenszyklus-Ereignissen ermöglicht. Dieser Prozess soll die Effizienz der Prüfungsgesellschaften verbessern, indem die Prüfungsvorgänge transparenter gemacht werden.
Die aktuell in den USA vorherrschenden Ungereimtheiten bezüglich der Regulierung machen es spannend, ob die Integration der Blockchain-Technologie im Unternehmen Beeinflussungen unterliegen wird. Doch bereits die Aktivitäten der Bank im Bereich der digitalen Währungen und insbesondere der Blockchain-Technologie deuten auf das immer größer werdende Interesse von Großanlegern, welches sich bereits in konkreten Handlungen manifestiert hat.