Mastercard hat Patent zur Identitätsprüfung mit Blockchain erhalten
Der Finanzdienstleister Mastercard hat ein Patent für die Verwendung eines Blockchain-Systems erhalten, mit welchem die Kreditkartenüberprüfung am Verkaufsort sichergestellt werden kann.
Die Zahlungsdaten der Benutzer werden über eine öffentlich zugängliche Blockchain verifiziert. Das System verwendet bei einer Zahlungsabruf-Anforderung einen bereitgestellten privaten Schlüssel, um das Bild zu entschlüsseln und den Nutzer eindeutig zu identifizieren.
Durch das System, welches in die Geräte an den Verkaufsorten integriert wird, sind die Transaktionen laut Mastercard sicher, weil die Karte mit dieser Methode nicht physisch vorgelegt werden muss. Die Transaktion erfolgt über die Anzeige eines maschinenlesbaren Codes. Die Nutzer brauchen sich nicht mehr darum zu sorgen, dass ihre Zahlungsinformationen vom Zahlungsgerät entnommen werden. Der Mitarbeiter erhält ganz einfach mit dem Barcode Zugriff auf die Mastercard-Blockchain und kann die hinterlegten Eigentümerdaten abrufen.
Leicht überprüfbare Zahlungstransaktionen
Der Zugriff auf den Namen, das Geburtsdatum, die Adresse und das Foto funktioniert so besonders schnell und sicher. Auch beim Online-Shopping kann die Technologie Anwendung finden, indem beispielsweise Personalausweisdaten mit den Daten der Kreditkarte abgeglichen werden. Ein QR- oder Barcode können hierbei zur Verifizierung genutzt werden.
Zudem kann durch diese Methode Datenklau verhindert werden, da durch Abschirmung am Gerät oder durch das Verstecken des Codes in der Tasche oder im Geldbeutel das Lesen eines solchen Codes besser erschwert werden kann. Aussagen zufolge betragen Schaden aufgrund von Datenklau an Geldautomaten oder an Verkaufsorten rund 2 Milliarden Dollar weltweit.
Mastercard – ein innovatives Unternehmen
Umso besser verständlich sind die Anstrengungen Mastercards, öffentliche Blockchain-Technologien zu verwenden. Zeitgleich zum Patent zur Identitätsprüfung mit Blockchain erhielt der Finanzdienstleister ein zweites Patent für eine Blockchain-Technologie, welche es Verbrauchern ermöglicht, gewünschte Reisepläne und Reservierungsanfragen an Händler zu senden.
Die versendeten Informationen bleiben öffentlich sichtbar, sodass Anbieter über die Blockchain potentiellen Kunden Gebote für Reservierungsanfragen abgeben können, welche von einem Verarbeitungsserver ausgewertet und an den Reisenden geschickt werden. Durch diese Technologie könnten sich die existierenden Hotelbuchungs- und Flugticketkaufmodelle und die Reiseindustrie von Grund auf ändern.
Sowohl Reisende als auch Anbieter profitieren
Reisende sparen sich Zeit und Geld und haben den Vorteil, ein breiteres Angebot von Hotels und Airlines nutzen zu können, als wenn diese auf die Serviceleistungen von Booking.com, Kayak oder Hotels.com angewiesen sind und können von den Angeboten das attraktivste wählen. Die Reiseanbieter wiederum haben alle die gleiche Chance, am Geschäft mit dem Reisenden zu verdienen und erhalten weitere Möglichkeiten, Einnahmen zu erzielen und zu steigern.
Mastercard geht davon aus, dass der Einsatz der Blockchain-Technologie die Effizienz der Reisebranche erhöhen wird. Skeptiker hingegen behaupten, dass ein solches System auch unter Verwendung einer Standarddatenbank durchgeführt werden könnte, ähnlich wie diese bei herkömmlichen Rabatt-Reiseagenturen bereits Verwendung findet. Es sei nicht notwendig, dass alle Reiseplananfragen und Gebote vollständig aufgezeichnet werden und diese bewahrt werden, auch wenn sie bereits ihre Gültigkeit verloren haben. Die Effizienz der Reisebranche könnte auch erhöht werden, indem man den Markt für Reisende wettbewerbsfähiger gestaltet und die Gebühren vom Betreiber des Systems senkt.
Berichten zufolge hat Mastercard bis heute rund 30 Patente angemeldet, die sich auf Blockchain-Technologie beziehen. Obwohl das Unternehmen positiv gegenüber Blockchain gerichtet ist, ist es gegenüber Kryptowährungen, die nicht von der Regierung ausgegeben wurden, skeptisch. Ein leitender Mastercard-Manager äußerte, dass das Unternehmen nur an einer von einer Zentralbank ausgegebenen virtuellen Währung interessiert sei.