Binance macht es seinen Mitbewerbern zunehmend schwerer
Changpeng Zhao, der CEO von Binance, der derzeit größten Krypto-Exchange, hat bekannt gegeben, dass innerhalb der nächsten zwölf Monate fünf bis zehn neue Fiat-Exchanges eröffnet werden sollen. Und das weltweit – geplant sind zwei auf jedem Kontinent. Dies verkündete der CEO auf der Krypto- und Blockchain-Messe Consensus, die in Singapur stattfand. Binance eröffnete bereits in diesem Jahr neue Standorte in Liechtenstein, Malta und Uganda. Mit den neuen Börsen will Binance seinen Expansionskurs weiterverfolgen.
Somit wird es wohl Wettbewerbern auch in Zukunft schwer fallen, sich gegen Binance durchzusetzen. Es ist zu erwarten, dass viele Anleger nur noch auf Binance handeln werden, wenn andere Exchanges nicht mehr den Fiat-Krypto-Tausch als Vorteil nutzen können. Zudem kann Binance mit einer hohen Liquidität und vielen Coins punkten.
Obwohl die Exchange erst seit einem Jahr live ist, ist Binance extrem profitabel: Das Unternehmen konnte im ersten Quartal 2018 einen Gewinn von über 200 Millionen US-Dollar machen, im zweiten Quartal waren es rund 150 Millionen US-Dollar.
Schon bald soll es möglich sein, Kryptos mit Schweizer Franken oder Euro zu erwerben
Aktuell kann man auf Binance Kryptowährungen noch nicht gegen Fiat-Währungen handeln – um digitale Währungen bei Binance kaufen zu können, muss man zuerst einen kleinen Umweg gehen und zunächst Bitcoins oder eine andere Kryptowährung zu Binance schicken. Damit ist es dann möglich, auf Binance andere digitale Währungen zu kaufen.
Doch Binance hat bereits erste Projekte am laufen, bei denen die Börse an Fiat-Exchanges arbeitet. Unter anderem kooperiert Binance mit LCX. Gemeinsam wollen beide Unternehmen eine Fiat-Exchange unter dem Name BinanceLCX aus Liechtenstein heraus eröffnen. Mit diesem Projekt soll Kunden ermöglicht werden, virtuelle Währungen mit Schweizer Franken oder Euro zu erwerben. Noch ist allerdings nicht bekannt, wann das Projekt live geht. Auch in Singapur läuft ein Projekt, welches sogar bereits einige Schritte weiter ist und seine Beta-Phase schon abgeschlossen hat: Eine Binance-Exchange, bei der ausgewählte Kunden virtuelle Währungen gegen Singapur Dollar erwerben können.
Geplant ist die Zusammenarbeit mit kleineren Ländern
Zhao erklärt die Motivation hinter den Plänen mit dem Argument, dass die Marktkapitalisierung im Krypto-Markt immer noch weitaus niedriger ist, als bei traditionellen Finanzunternehmen. Er sieht sich verpflichtet, das Tor zu öffnen, denn Fiat sei immer noch da, wo das ganze Geld ist. Binance plant, mit kleineren Ländern wie Malta zusammenzuarbeiten, denn diese seien weitaus effizienter in der Reaktion. Man bekäme Zugang zu Regierungsbeamten auf den hohen Rängen, welche deutlich effizienter und direkter auf Fragen reagieren, meint der CEO. Außerdem schätzen die kleinen Länder die Investitionen, die man in die lokale Wirtschaft bringt.
Zhao äußerte außerdem, dass sich die Einführung von Fiat-zu-Krypto-Börsen schwieriger gestalten kann, als bei reinen Krypto-Börsen, da die Prozesse mit den Aufsichtsbehörden und Banken nicht so einfach verlaufen. Doch bereits in wenigen Monaten soll eine funktionsfähige Fiat-zu-Krypto-Börse eröffnet werden, welche den Krypto-Handel jedoch nicht komplett auf den Kopf stellen soll – nach wie vor steht im Fokus von Binance, eine dezentralisierte Krypto-Börse aufzubauen.