China unterbindet Informationen über Kryptowährungen und ICOs
Chinas Regierung ergreift Maßnahmen, um den Zugang zu mehr als 120 Krypto-Börsen, die in Hong Kong ansässig sind, aber deren Websites noch auf dem Festland zugänglich sind, zu blockieren. Bereits letztes Jahr im September wurden lokale Krypto-Börsen und ICOs in China verboten. Viele Unternehmen zogen nach dem Verbot an Krypto-freundlichere Orte wie die Schweiz oder Singapur.
Nun sind auch die Kommunikationskanäle betroffen, mittels derer über virtuelle Währungen berichtet wird. Denn trotz dieser harten Maßnahmen der Regierung, konnten chinesische Krypto-Nachrichtenportale immer mehr an Beliebtheit gewinnen – der Regierung zuwider.
Die in Hongkong ansässige South China Morning Post berichtet unter Berufung auf lokale Finanznachrichten, dass Behörden im Zusammenhang mit der Leading Group of Internet Financial Risks Remediation, welche im Jahr 2016 gegründet wurde und von führenden Vertretern der Zentralbank unterhalten wird, beginnen, IP-Adressen von 124 Krypto-Handelsplattformen, die trotz der lokalen Verbote für diese Aktivitäten immer noch den Bewohnern des Festlandes zu Verfügung stehen, zu blockieren.
Chinesische Regierung plant den Untergang der Krypto-Branche
Der US-amerikanische Nachrichtensender CNN berichtete erstmals im Februar, dass die People’s Bank of China (PBoC), die Zentralbank des Landes, neue Maßnahmen zur Ausmerzung der lokalen Krypto-Branche plant, die trotz der im September 2017 eingeführten Verbote weiter floriert.
Das Blockieren der Websites ist eine der aktuellsten Maßnahmen. Zunehmend erscheint dieses Handeln wie ein koordiniertes Vorgehen der chinesischen Behörden. Am vergangenen Freitag haben die Behörden in der Innenstadt von Chaoyang in Peking eine Anordnung in Umlauf gesetzt, die öffentliche Einrichtungen wie Einkaufszentren und Hotels davon abhalten soll, Veranstaltungen im Zusammenhang mit Kryptowährung abzuhalten.
Die zunehmende Zahl von Krypto-Veranstaltungen im Finanzdistrikt von Peking soll nach Aussage eines Beamten zu dieser Entscheidung veranlasst haben. In dem Verbots-Dokument heißt es jedoch, dass diese Maßnahme ausschließlich der finanziellen Sicherheit der Region und dem Schutz der öffentlichen Interessen, sowie der Stärkung des chinesischen Yuan und der wirtschaftlichen Stabilität des Landes dient.
Gleichzeitig hat der in China ansässige Social-Media-Kanal WeChat Konten geschlossen, die von mindestens acht Blockchain- und Krypto-Medien betrieben wurden, weil diese angeblich gegen die Vorschriften der offiziellen Web-Zensur verstießen. Darunter die beliebten Krypto-News-Portale Jinse Caijing und Huobi News. Deren Apps und Websites sind allerdings noch in Betrieb.
ICOs und Kryptowährungen sind ein Dorn im Auge der chinesischen Regierung
So mancher Branchen-Beobachter ist der Meinung, dass diese Maßnahmen, wenn man sie einzeln betrachtet, nicht sonderlich ernst erscheinen mögen, womöglich aber eine groß angelegte Razzia für das einjährige Jubiläum der Initial Coin Offerings (ICO) in China und einen Krypto-Handelsverbot einleiten.
Im Juni bekräftigte die PBoC ihre Verpflichtung, besonders wachsam zu handeln, um ausländische ICOs, die in China illegal tätig sind, davon abzuhalten, ihre Token auf dem Festland zu vermarkten. Trotzdem haben es einige ICO-Betrüger geschafft, Hunderte von Millionen Dollar von chinesischen Investoren einzufahren. Erst in diesem Monat sammelte eine Firma namens Shenzhen Puyin Blockchain Group 60 Millionen Dollar durch drei separate ICOs. Dabei  handelt es sich womöglich um den größten ICO-Betrug aller Zeiten.