Die erste islamische Krypto-Börse geht an den Start
Adab Solutions, ein in den Vereinigten Arabischen Emiraten ansässiges Krypto-Start-up, hat den Start der ersten islamischen Krypto-Exchange (FICE) angekündigt, der einzigen Krypto-Börse der Welt, die der Scharia, also den Gesetzen und Normen des Korans, entspricht.
Islamisches Recht muss auch in der Krypto-Welt eingehalten werden
Laut einem Bericht von Trade Arabia wird ein internes Sharia Advisory Board (SAB), bestehend aus unabhängigen internationalen Scharia-Experten vorhanden sein, um sicherzustellen, dass beim Krypto-Kauf stets die Grundsätze des islamischen Rechts eingehalten werden. Denn die Scharia kein klassisches Rechtssystem, sondern basiert auf religiösen Schriften und ist dementsprechend unterschiedlichen Auslegungen und Interpretationen unterworfen. Insbesondere sind Anlagen tabu, die in Zusammenhang mit Glücksspiel, Alkohol oder Pornografie stehen.
Ziel des Projekts ist es, eine bessere Asset-Qualität beim Umtausch zu gewährleisten, sowie islamischen Krypto-Enthusiasten und -Händlern den allgemeinen Zugang zu Kryptowährungen zu verbessern.
Synergien zwischen den Funktionen der Kryptowährung und dem Scharia-Gesetz
Auch wenn für so manchen dieses Vorhaben womöglich etwas zu sehr ins linke Feld rückt, soll an dieser Stelle gesagt sein, dass es tatsächlich Synergien zwischen den Funktionen der Kryptowährung und dem Scharia-Gesetz gibt. Nach dem Scharia-Gesetz wird zum Beispiel das Teilreservesystem, das den meisten Fiat-Währungen zugrunde liegt, als Zinswucher angesehen und ist verpönt.
Kryptowährungen wie Bitcoin hingegen funktionieren mit einem Prinzip der begrenzten Versorgung und Knappheit, das sie wie vom Scharia-Gesetz akzeptierte Waren wie Gold oder Salz funktionieren lässt. Aus Sicht der Scharia ist es daher sinnvoll, das Wachstum eines Finanzsystems zu fördern, das nicht vom Zinswucher abhängt. Mufti Muhammad Abu Bakar, ein prominenter islamischer Gelehrter in Jakarta in Indonesien, erklärte, dass Bitcoin Scharia-konform sei und daher von Muslimen genutzt werden könne.
Praktisch gesehen öffnet dieser Schritt möglicherweise auch die Krypto-Branche für einen globalen Markt von mehr als 1,8 Milliarden Muslimen, von denen viele aufgrund der religiösen Unsicherheiten bislang keinen Zugang zur Krypto-Welt hatten.
Die FICE steht allen unabhängig von ihrer Religion offen
Durch den Beschluss ist die FICE dazu verpflichtet, eine zuverlässige Krypto-Handelsplattform zur Verfügung zu stellen, die schließlich zu einer universellen Lösung für die Beteiligung von Muslimen und Nutzern islamischer Finanzmodelle am Krypto-Markt werden soll. Die FICE steht allen Nutzern unabhängig von ihrer Religion offen.
Auf der neuen Plattform werden zunächst nur Bitcoin, Ethereum Classic und ADAB-Token gehandelt, für deren Ausgabe ein Initial Coin Offering (ICO) läuft. Welche Währungen später hinzu kommen, hängt von dem Beirat ab. Eine weitere Besonderheit, die die Börse ausmacht: 5 Prozent des Jahresumsatzes sollen an Bedürftige gespendet werden. Die ist eine Praxis, die ebenfalls ein fester Teil des Islams ist und unter dem Namen Zakāt fällt.
Das Unternehmen plant einen ICO
Das ICO des Projekts hat Adab Solutions für September geplant. Das Unternehmen hat bekannt gegeben, dass Token, die im ICO gekauft wurden, als Utility Token für den Zugriff auf die Dienste der Exchange-Plattform verwendet werden. Außerdem wurde bekannt gegeben, dass alle Verkaufsprovisionen innerhalb der Plattform ausschließlich in Adab-Tokens bezahlt werden.
Timur Turzhan, der Gründer und CEO von ADAB Solutions äußerte bezüglich des bevorstehenden ICOs, dass die Idee hinter dem Projekt den Normen der Scharia entspricht und auf dem verständlichen materiellen Wert basiert. Turzhan versichert eine klare Geschäftsstrategie und behauptet zuversichtlich, dass Halal-Projekte unvergleichlich erfolgreicher und sicherer sind, als die meisten anderen Kryptowährungsinitiativen.
Wer in FICE investiert, unterstützt nicht nur zur rechten Zeit das dringend notwendige Projekt für die islamische Ummah in der ganzen Welt, sondern legt sein Geld auch so an, dass es eine ordentliche Rendite einbringen kann, versichert Turzhan. Er betont außerdem, dass das Team hart daran arbeitet, die ehrgeizigen Ziele zu erreichen.
Fortschritte in der Blockchain-Technologie
Auch in der Blockchain-Technologie machen die Vereinigten Arabischen Emirate große Fortschritte. Dubai kündigte Anfang des Jahres bis zu 20 verschiedene Blockchain-Dienstleistungen an, die allein in diesem Jahr veröffentlicht werden sollen. Die größte Bank der Emirate kündigte an, die Blockchain-Technologie anzuwenden, um Betrug im Kreditwesen zu reduzieren.
Auch im Nahverkehr soll die innovative Technologie zum Einsatz kommen: Besitzer sollen durch diesen Service verschiedene Fahrzeugdaten abrufen können. Außerdem ist eine Kooperation mit Ripple (XRP) geplant. Die virtuelle Währung soll in der Hauptstadt Abu Dhabi grenzüberschreitende Zahlungen ermöglichen.