Zusammenhang zwischen Social-Media-Präsenz und Bitcoin-Kurs
Preismanipulationen bei Kryptowährungen wie Bitcoin erheben den Verdacht gegen gewisse Trader, unehrliche Methoden zu nutzen, um den Bitcoin-Kurs zu beeinflussen. Aus diesem Grund wurden Untersuchungen von den US-amerikanischen Behörden durchgeführt.
Die Forscher des Stevens Institute of Technology in Hoboken, New Jersey, fanden heraus, dass der Wert von Bitcoin durch die öffentliche Meinung manipuliert wird und positive Kommentare von Social-Media-Usern die Aussichten auf die jeweilige Kryptowährung verbessern. Die Ergebnisse belegen, dass der Bitcoin-Kurs und die Social-Media-Präsenz zusammenhängen. Auch wenn die Manipulation vielleicht auch unbeabsichtigt und intuitiv erfolgt.
Den größten Einfluss haben nicht die aktiven User
Im Rahmen der Studie wurden 3,3 Millionen Tweets und 344.000 Einträge des BitcoinTalk-Forums über zwei Monate analysiert und ausgewertet. In Zusammenarbeit mit anderen Forscherteams aus anderen Universitäten wurde zur Auswertung ein Python Script erstellt, wodurch die Datenauswertung vereinfacht wurde und diese in Kategorien unterteilt werden konnten. In positive, negative und sonstige Kommentare.
Die Forschungsleitenden verglichen die Änderungen im Bitcoin-Kurs mit der statistischen Methode VECM (Vector Error Correction Model) mit der Stimmung unter den Social Media Usern. Um valide Forschungsergebnisse garantieren zu können, wurden weitere Faktoren wie die täglichen Anstiege und Rückgänge berücksichtigt, sowieso Indikatoren wie Volatilität, Aktienindex und Goldpreise.
Überraschenderweise stellten die Forscher fest, dass die Preise eher von der stillen Mehrheit als von einer lautstarken Minderheit beeinflusst werden. Der Preis von Bitcoin schien keineswegs von Kommentaren und Tweets der Personen, die häufig twittern oder versuchen, die Währung zu pushen, verändert zu werden. Stattdessen haben die Personen einen großen Einfluss, die ab und zu kommentieren.
Menschen vertrauen eher der schweigenden Masse
Feng Mai, Assistenzprofessor für IT-Systeme und Leiter der Studie, äußert, dass lautstarke Social Media User manchmal das Ziel verfolgen, den Preis von Bitcoin zu erhöhen, weil sie selbst in diesen investiert haben. Wenn folglich ein Großteil der Botschaften rund um Bitcoin von voreingenommenen Personen erzeugt werden, können die herrschenden Gefühle in den sozialen Medien nicht den tatsächlichen Wert der Währung widerspiegeln.
Die Personen, die häufig Ihre Meinung in den sozialen Medien preisgeben, haben keinen großen Einfluss auf den Bitcoin-Kurs, vielmehr sind es die Personen, die sich selten zu Wort melden. Wenn sie dies aber tun, dann liefern sie meist fundierte Analysen und strahlen dadurch deutlich mehr Kompetenz aus, als andere Personen, die vielleicht täglich dieselben Analysen mitteilen.
Menschen vertrauen also eher der schweigenden Masse, da diese womöglich nicht so wirken, als würden Sie bestimmte Ziele verfolgen.
Die Forscher fanden außerdem heraus, dass der Einfluss der User nicht nur einseitig verläuft. Andersherum verhält es sich genauso: Wenn der Bitcoin-Kurs sinkt, ändert sich auch die Stimmung in den Gesprächen der Community. Wenn es darum geht, den Verlauf des Bitcoin-Kurses zu analysieren, sollte Sie fundierte und detaillierte Analysen aufsuchen.